vor der abreise sprach ich einen freund
(wir waren zusammen in juráčeks ein fall für einen henkerslehrling)
noch unter dem eindruck des films der in der originalsprache gezeigt worden war sagte er
Arbeite ich schreibend den Bildern nach, muss nicht ein Methodenwechsel her?: Erst die Texte, dann die Bilder suchen, so fällt es leichter, beidem die Unabhängigkeit zu schenken, voneinander und von der Versuchung, Sehenswürdigkeiten
liege im bett
eigentlich feierabend
nachtruhe endlich
(die lampe schon eine weile aus)
doch der kopf gibt noch keine ruh
schleudert wie ein zur nacht
aktiv gewordener vulkan
schreiben in der bibliothek was für doktoranden
schreiben im büro was für journalisten fest angestellt
schreiben im schlafanzug schriftstellersache ganz klar
das eigene früher von dem man dem kind erzählt das eingewachsene kindsein ist dem kleinen märchen aus grauer vorzeit exotikum keine geteilte welt.
ebenso umgekehrt.
am 8.9. begann ich mit notizen im kleinen moleskine
die so schön präparierten heftchen (für zeichnungen collagen)
blieben leer wie die seiten im unpraktisch großen tagebuch
in brünn sprachen mal sechzig prozent der einwohner*innen deutsch. darunter viele jüdische.
dreht man die heizung auf kann einem da immer noch kalt werden.
fakten namen bezeichnungen stets leicht verschoben
nicht wirklich wirklich sondern vage träumerisch märchenhaft
oft bin ich mir beim sprechen nicht sicher ob mein gegenüber und ich
ob wir dasselbe meinen
daumenkino der orte an denen ich gewesen
ein stadtplan der anzeigt wo ich ging saß und stand
je mehr bei der sache je länger je seltner
desto schwächer schiefer oder stärker der strich