Sofern menschliches Handeln von Natur aus vorausschauend ist, nämlich damit befasst, die Zukunft zu planen und erkennbar zu machen, ist die wichtigste Eigenschaft der Hoffnung die Projektion des Selbst in die Zukunft [...] Sie gehört damit in die Reihe der »projektiven Emotionen«, in denen die grundsätzliche Zeitlichkeit unseres Handelns ebenso zum Ausdruck kommt wie die Gefühle, die wir mit der Antizipation der Zukunft verbinden. [...] Die wesentliche Eigenschaft der Hoffnung ist, dass sie unseren Möglichkeitssinn entwickelt und schärft und damit unser Gefühl der Selbstermächtigung beeinflusst.
Für Scitovsky lässt sich weder der Drang zur Lust noch der zum Behagen lange aufrechterhalten. In ständiger Erregung zu sein, ist auf Dauer nicht auszuhalten und erzeugt Stress. Unablässige Behaglichkeit wird irgendwann langweilig und dazu führen, dass man nach einer neuen aufregenden Erfahrung Ausschau hält. Es besteht folglich [...] ein gewisser Widerspruch, aus dem sogar die grundlegende Gefühlsdynamik des Konsums hervorgeht. Anders gesagt: Der endlose Kreislauf des fantasiegesteuerten Konsums regelt sich unsichtbar durch zwei Grundgefühle: Langeweile und Enttäuschung.