Sie verteilte den rosafarbenen, etwas zähen Schaum über die ganze Edelstahlspüle, wobei ihr der dünne Draht des Schwamms in die Finger stach, aber sie achtete nicht darauf, denn das passierte jedes Mal, wenn sie die Drahtwolle benutzte, und kaum hatte sie die Hände ins Wasser getaucht, dachte sie immer, ach, ich hätte Gummihandschuhe anziehen sollen, aber dann war es ihr zu lästig, sich die Hände abzutrocknen und die Handschuhe herauszuholen, also machte sie einfach weiter. Sobald sie den Wasserhahn aufdrehte, um das rosafarbene Reinigungsmittel abzuspülen, verfiel sie in eine Art Trance, wenn sie zusah, wie das klare Wasser in einem dichten Strahl aus dem Hahn schoss und in einem kleinen Strudel in den Abfluss gesaugt wurde. Als sie mit der Spüle fertig war und den Kessel füllte, um Tee zu kochen, starrte sie, obwohl der Kessel überlief, wieder auf das Wasser, als würde sie heineingesogen, und verfiel in einen leichten Schwindel, so dass alles sich drehte und sie den Hahn nicht schließen konnte, was ihr ziemlich lange vorkam, auch wenn es natürlich höchstens dreißig Sekunden dauerte, bis sie wieder zu sich kam und das Wasser abdrehte, das überschüssige aus dem Kessel goss, ihn aufs Gas stellte und die Flamme entzündete.
Mieko Kanai: Leichter Schwindel. Roman