zeichen _ imaginäres japan
Gedichte, 2010–2012
ich nehme an eine Verwandtschaft gewisser Länder, Landschaften, Orte: Japan, Venedig, Florenz, Berlin _ ziehe die Summe ihrer mich angehenden (fiktiven) Gemeinsamkeiten _ und nenne diese: Japan _ Japan ist also kein wirkliches Land, sondern der Name für ein System _ an dessen Eigenschaften mir liegt _ und das die Sehnsucht nach einer Differenz verrät, einer Gegenwelt, die _ still, fragmentarisch, weiß, gerahmt ist
zeichen
die Schrift ist jener Akt der in derselben Arbeit vereint was sich im ebenen Darstellungsraum nicht zusammenbringen ließe
zeichen 1 (Post)
wie strukturiert man das Einzige?
(das Einzige = der Text)
die Post
fächerartig ausgestreut/ ausgebreitet / so anmutig ausgestreut oder ausgefächert
wie wäre es eine schrift zu schreiben die gelesen werden kann
ohne gelesen zu werden
ohne verstanden zu werden (kopieren)
ohne dass sie geschrieben wurde
eine Schrift der positiven (bejahten und bejahenden) Negation
Japan hat ihn in die Situation der Schrift versetzt
2011-03-30
insgesamt ist die schrift auf ihre weise ein satori eine leere in der sprache
von dieser leere gehen die züge aus in denen der zen in völliger sinnbefreiung die gärten gesten häuser blumengebinde gesichter und die gewalt schreibt
es ist wichtig, dass die Kunst ihren Ursprung in der Schrift hat und nicht im Ausdruck -> die Zeichnungen
übernehmen die Leere zwischen den Zeichen
(2011-04-05)